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Geschichte des Syrischen Goldhamsters
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"Karlchen" in seiner Buddelbox im FreilaufDen Anfang für die Entdeckung des Goldhamsters machten die beiden Brüder Patrick und Alexander Russel im Jahre 1797. Der in Aleppo lebende und als Mediziner arbeitende Patrick Russel beschrieb erstmalig ein Tier welches seine Backentaschen restlos mit Hülsenfrüchten befüllt hatte. Erst im Jahre 1839 wurde die erste wissenschaftliche Beschreibung des Goldhamsters durch George Robert Waterhouse publiziert. Waterhouse selbst stütze seine Aufzeichnungen nicht auf  Grundlage eines lebenden Tieres, sondern auf ihm überlassenen Überresten eines vor langer Zeit verstorbenen Goldhamsters. Nachdem sich einige Wissenschaftler und Zoologen weiteren Untersuchungen angeschlossen hatten, wurde im Jahre 1898 die Gattung Mesocricetus (= Mittelhamster) ins Leben gerufen.

Die kleineren Zwerghamsterarten, wie der chinesische Zwerghamster und der damals bekanntere Grau- oder Reishamster waren zu diesem Zeitpunkt begehrte Versuchstiere für wissenschaftliche Zwecke. Bald gingen die Versuchstiere des ebenfalls in Syrien lebenden Reishamsters und des umständlich importierten sowie infektionsanfälligen chinesischen Zwerghamsters aus China aus. Daraufhin beauftragte der Parasitologe Saul Adler, der in Jerusalem wissenschaftlich arbeitete, den Zoologen und Feldbiologen Israel Aharoni  für Nachschub zu sorgen. Im Rahmen einer "Wilma" und Hamsterbaby "Krümel"Expedition auf der eigentlichen Suche nach dem Reishamster im Jahre 1930 wurde ein riesiger Goldhamsterbau aufgefunden und ein Weibchen mit 11 Jungen ausgegraben.

In einer Transportbox wurden diese mit nach Jerusalem genommen, wobei die Hamstermutter aufgrund der Stresssitutuation eines ihrer Babys zerbiss und daraufhin selbst mit dem Leben büßen musste. Die verbliebenen 10 Hamsterbabys wurden per Hand erfolgreich aufgezogen und nach mehreren Ausbrüchen mit Todesfolgen verblieben letztendlich nur noch drei Männchen und ein Weibchen in menschlicher Obhut. Kurze Zeit später brachte das verbliebene Goldhamsterweibchen ihre ersten Hamsterbabys zur Welt. Vater der Jungen war eines ihrer männlichen Geschwister. Im Verlaufe eines Jahres konnte die Zucht auf ca. 150 Goldhamsternachkommen gesteigert werden. Dieser Zuchterfolg machte den Goldhamster in den folgenden Jahren zu einem beliebten Versuchstier, da sich der Reishamster nicht in Gefangenschaft vermehren ließ.

1937 wurden erstmals Goldhamster an nationale Privatzüchter abgegeben bis sie im Jahre 1938 nach Amerika exportiert wurden. In den darauffolgenden Jahren erfolgte die Verschiffung des Goldhamsters international nach Ägypten, Indien, Brasilien und letztendlich erreichte er im Jahre 1948 Deutschland.  

 

Quelle: Gattermann, Rolf: 70 Jahre Goldhamster in menschlicher Obhut - wie groß sind die Unterschiede zu seinen wildlebenden Verwandten?, publiziert in: Tierlaboratorium 23: 86-99 (2000)

"Karlchen" in seiner Buddelbox im FreilaufDen Anfang für die Entdeckung des Goldhamsters machten die beiden Brüder Patrick und Alexander Russel im Jahre 1797. Der in Aleppo lebende und als Mediziner arbeitende Patrick Russel beschrieb erstmalig ein Tier welches seine Backentaschen restlos mit Hülsenfrüchten befüllt hatte. Erst im Jahre 1839 wurde die erste wissenschaftliche Beschreibung des Goldhamsters durch George Robert Waterhouse publiziert. Waterhouse selbst stütze seine Aufzeichnungen nicht auf  Grundlage eines lebenden Tieres, sondern auf ihm überlassenen Überresten eines vor langer Zeit verstorbenen Goldhamsters. Nachdem sich einige Wissenschaftler und Zoologen weiteren Untersuchungen angeschlossen hatten, wurde im Jahre 1898 die Gattung Mesocricetus (= Mittelhamster) ins Leben gerufen.

Die kleineren Zwerghamsterarten, wie der chinesische Zwerghamster und der damals bekanntere Grau- oder Reishamster waren zu diesem Zeitpunkt begehrte Versuchstiere für wissenschaftliche Zwecke. Bald gingen die Versuchstiere des ebenfalls in Syrien lebenden Reishamsters und des umständlich importierten sowie infektionsanfälligen chinesischen Zwerghamsters aus China aus. Daraufhin beauftragte der Parasitologe Saul Adler, der in Jerusalem wissenschaftlich arbeitete, den Zoologen und Feldbiologen Israel Aharoni  für Nachschub zu sorgen. Im Rahmen einer "Wilma" und Hamsterbaby "Krümel"Expedition auf der eigentlichen Suche nach dem Reishamster im Jahre 1930 wurde ein riesiger Goldhamsterbau aufgefunden und ein Weibchen mit 11 Jungen ausgegraben.

In einer Transportbox wurden diese mit nach Jerusalem genommen, wobei die Hamstermutter aufgrund der Stresssitutuation eines ihrer Babys zerbiss und daraufhin selbst mit dem Leben büßen musste. Die verbliebenen 10 Hamsterbabys wurden per Hand erfolgreich aufgezogen und nach mehreren Ausbrüchen mit Todesfolgen verblieben letztendlich nur noch drei Männchen und ein Weibchen in menschlicher Obhut. Kurze Zeit später brachte das verbliebene Goldhamsterweibchen ihre ersten Hamsterbabys zur Welt. Vater der Jungen war eines ihrer männlichen Geschwister. Im Verlaufe eines Jahres konnte die Zucht auf ca. 150 Goldhamsternachkommen gesteigert werden. Dieser Zuchterfolg machte den Goldhamster in den folgenden Jahren zu einem beliebten Versuchstier, da sich der Reishamster nicht in Gefangenschaft vermehren ließ.

1937 wurden erstmals Goldhamster an nationale Privatzüchter abgegeben bis sie im Jahre 1938 nach Amerika exportiert wurden. In den darauffolgenden Jahren erfolgte die Verschiffung des Goldhamsters international nach Ägypten, Indien, Brasilien und letztendlich erreichte er im Jahre 1948 Deutschland.  

 

Quelle: Gattermann, Rolf: 70 Jahre Goldhamster in menschlicher Obhut - wie groß sind die Unterschiede zu seinen wildlebenden Verwandten?, publiziert in: Tierlaboratorium 23: 86-99 (2000)

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