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In Erinnerung - Notfallhamster "Winnie" stellt sich vor
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"Winnie" in ihrer Lieblingsschale im FreilaufIch bin "Winnie" eine ca. 17 Monate alte Goldhamsterdame. Meinen Namen (bislang hieß ich einfach nur "Hamster") erhielt ich aufgrund meiner äußeren Ähnlichkeit mit meinen Vorgängerinnen "Wilma" und "Minni", der Anfang und das Ende beider Namen ergaben meinen, nämlich "Winnie". Am 12. Mai 2008 zog ich in mein neues Zuhause ein, da mich mein vorheriges Frauchen leider aus privaten Gründen abgeben musste. Meinen alten etwas zu klein und weniger hamstergerecht (hoher relativ schmaler Gitterkäfig mit Plastikzwischenebenen und wenig Versteckmöglichkeiten, da ich lediglich ein Schlafhaus besaß) geratenen Käfig tauschte ich gegen einen neuen großen und bedarfsgerecht eingerichtetes Hamsterheim ein. In meinem neuen Zuhause ging ich erstmal auf Entdeckungsreise, viele neue Einrichtungsgegenstände kamen auf mich zu, die es erstmal ausgiebig zu beschnuffel und markieren galt. Mein neues zweigekammertes Schlafhaus entdeckte ich sofort, denn Frauchen hatte dieses mit meinem alten Hamsterbett ausgelegt. So kam mir der Geruch gleich bekannt und heimisch vor und ich zog es vor gleich damit zu beginnen mein Schlafhaus wohnlich einzurichten. Ich zupfte und buddelte die Einstreu samt Heu und natürlichen Hanffasern zurecht, sodass eine kuschelige Schlafmulde für die kommende Nacht entstand. Dann ging es wieder auf Tour, ich erkundete mein bislang nicht bekanntes Sandbad, die vielen Häuser, Holztunnel und vor allem mein erstes hamstertaugliches riesengroßes Whobust-Wheel Laufrad für gewichtigere Hamsterdamen wie mich. 

Leider bin ich nicht gesund, denn wie viele Hamsterdamen in meinem Alter hat mich eine Gebärmuttervereiterung (Pyometra) erwischt, welche derzeit noch antibiotisch mit Chloromycetin (2x täglich von anfänglich 0,14 auf 0,2ml) sowie einem homöopathischen Mittels Namens Metrovetsan (Stärkung der Gebärmutterschleimhaut, Förderung des Eiterabflusses) mit 1x täglich 0,3ml behandelt wird. Wie auch meine Vorgängerinnen "Minni" und "Wilma" bekommen mir die Medikamente bislang gut, d.h. mein Allgemeinzustand leidet nicht darunter und Durchfälle habe ich glücklicherweise nicht. Ich fresse täglich mehr als ich aufgrund meines erhöhten Gewichtes sollte und trinke freiwillig vitaminangereichertes (Vitacombex Nager) Wasser zur Stärkung meines Immunsystems. Mein Hamsterzimmer erlaubt mir meinen allabendlichen mindestens einstündigen Auslauf, während dieser Zeit kann ich über eine von Frauchen selbstgebaute Leiter jederzeit meinen Käfig verlassen und auch wieder hineingehen. Frauchen nennt mich liebevoll ihren kleinen "Turbohamster", da sie noch nie einen schnelleren Hamster als mich durchs Zimmer rennen sehen hat.

"Winnie's" Nageattacken im Kampf um ein Blatt PapierHeute am 03.06.2008 habe ich bereits eine zweiwöchige Antibiotikatherapie hinter mir und trat meinen Weg zu unserer Tierärztin an. Frauchen sagte so etwas wie: "Ich fahre heute mit Winnie zur Kontrolluntersuchung" zu Herrchen. Ich glaube, dass es mich betraf und dieses hörte sich in Hamsterohren nach Stress an! Kaum habe ich dieses Gedanken abgeschlossen, kam Frauchen auf mich zu und verfrachtete mich in meine geräumige mit Streu und Heu ausgepolsterte Transportbox. Nach kurzer Zeit erreichten wir mit dem Auto die tierärztliche Praxis, in der wir sehr freundlich empfangen wurden. Nach ein wenig Wartezeit rief die Tierarzthelferin meinen Namen auf und ich hörte auch schon Frau Doktors Stimme. Ich wurde eingehend untersucht, es wurde auf meinem Bäuchlein herummassiert und vieles mehr mit dem Ergebnis: Weiterhin Antibiotikatherapie mit Chloromycetin und dem homöopathischen Mittel Metrovetsan, wenn nichts dazwischen kommt noch mindestens vier Wochen lang!

"Winnie" und ihre Lieblingspappröhre im FreilaufZwischenzeitlich sind vier Wochen vergangen, mir geht es gut und der Übermut steigt mir zu Kopfe! Ich laufe in meinem Freigehege herum und versuche alles zu zerstören was sich mir in den Weg stellt. Den großen Kleiderschrank in meinem Auslaufzimmer habe ich auch bereits angenagt. Ich dachte und denke dieses immer noch, dass es dahinter doch weitergehen muss! Also warum sollte ich nicht versuchen mich bis dort hin durchzunagen? Frauchen reagiert stets sehr böse, wenn sie mich beim Knabbern erwischt und ruft mit erhobener Stimme meinen Namen. Mich tangiert dieser Ruf überhaupt nicht und Frauchen muss mich mit viel Überredungskunst vom Schrank abhalten. Abklebeversuche mit starkem Klebeband haben mich ebenfalls nicht vom Schrank abgehalten! Jetzt denkt Frauchen über den Bau eines großen abgesperrten Auslaufs für mich nach oder den Selbstbau eines riesigen 160x80x50cm (L/B/H) Nagergeheges, denn Auslauf ist für mich derzeit aufgrund meiner Zerstörungswut verboten. Zusammenfassend geht es mir gesundheitlich hervorragend, mein Gewicht ist stabil, mein Allgemeinzustand sehr gut und meine Gebärmuttervereiterung soweit ersichtlich auf dem Weg der Heilung. Im Laufe der nächsten Woche geht Frauchen wieder mit mir zu meiner Tierärztin Frau Dr. Elvers. Mal schauen was ihr Untersuchungsbefund aussagt. 

Der letzte tierärztliche Kontrollbesuch am 08.07.2008 ist vergangen. Meine Tierärztin sagte es sei soweit alles in Ordnung, die Eitermassen sind weitestgehend durch die 6-wöchige Gabe des Antibiotikums eliminiert worden. In den folgenden Wochen beginnt Frauchen mit dem intensiven Aufbau meines Immunsystems. Spezielle Präparate, wie Engystol ein homöopathisches Kombinationspräparat zur Stärkung der körpereigenen Abwehr sowie Vitacombex für Nager gehören derzeitig zu meinen täglichen Fütterungsritualen. Mir geht es gut, ich bin Aktiv und mein Appetit groß, sodas mein regelmäßig kontrolliertes Gewicht stets stabil ist.  

Unsere kleine Hamsterdame Winnie ist am 17. August 2008 überraschend von uns gegangen. Zusammengerollt mit geschlossenen Augen lag sie in ihrer Lieblingskäfigecke und ist friedlich eingeschlafen. Sie erreichte trotz ihrer schweren Gebärmuttervereiterung fast das zweite Lebensjahr. In den vergangenen Monaten war ihr Gesundheits- sowie Allgemeinzustand stets stabil. In letzter Zeit stellten wir bereits fest, dass sie in ihrem Verhalten ruhiger geworden war. Dennoch raubte sie uns zeitweise durch ihre Nageattacken im Freilauf den letzten Nerv, sodass wir alles vor ihr sichern mussten. Selbst unsere Möbel hatten keine Chance gegen Winnies scharfe Zähnchen und so mancher Schrank litt darunter. Mit einem tränenden und einem lachenden Auge tolerierten wir ihre Knabberaktionen.

Wir vermissen unsere kleine Maus sehr und trauern um sie.

  

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