Ich bin die Goldhamsterdame "Wilma" und ca. am 08. März 2007 geboren. Mein Schicksal ist ähnlich wie das von "Herrn Karlson" und "MinniMi". Frauchen holte mich am 09.Mai 2007 zu sich nach Hause, nachdem ich aufgrund eines "Unfalls" als unverkäuflich deklariert war. Bis dahin wuchs ich in der Zoohandlung auf, in der auch MinniMi einen Großteil ihrer Lebenszeit verbrachte. Ich bin Frauchen sofort aufgefallen, da ich wohl sehr große Ähnlichkeit mit MinniMi habe. Erst nachdem mein neues Frauchen mich eingehend betrachtete fiel ihr auf, dass ich eine schwere Verletzung an meinem linken Hinterbeinchen habe.
Dieses wurde mir vermutlich von einem meiner bereits geschlechtsreifen Geschwister oder Artgenossen unter meinem Kniegelenk ab- bzw. angebissen. Eine andere mögliche Erklärung für die Deformation meines Hinterbeines wäre eine schwere nicht therapierte Quetschung des Unterschenkels. In der Zoohandlung sagte man zu diesem Sachverhalt nur: "So klein und schon so hinterhältig die Hamsterchen, dass sie sich gegenseitig die Beine abbeißen!". Auf die Idee der Einzelhaltung ab einem bestimmten Alter (spätestens mit der Geschlechtsreife ab der 5. Woche) kommen Zoohandlungen allerdings nicht. Auch wissen die meisten Mitarbeiter einer Zoohandlung wahrscheinlich nicht, dass wir Hamster absolute Einzelgänger sind! Aber es müssen erst solche Unfälle passieren - aber wie man immer wieder sieht ändert sich an der Haltungsweise unserer Art nichts!
Ich habe mich weitestgehend mit meinem fehlenden Beinchen arrangiert und jetzt nachdem es verheilt ist, kann ich sogar fast darauf laufen. Das ist aber noch nicht alles! Frauchen machte am 23. Mai 2007 (14 Tage nachdem ich bei ihr eingezogen war die Entdeckung, dass ich 5 Hamsterbabys geboren habe! Das heißt kurz bevor ich die Zoohandlung verließ wurde ich trächtig.
Der Schock und die Verzweifelung waren für Frauchen und Herrchen anfänglich ein großes Problem. Damit rechnete keiner von beiden. Ich habe drei Goldhamsterdamen ("Willow", "Ella" und "Whispy"), davon wohl eine Teddydame ("Whispy") und zwei cremefarbene Hamstermännchen ("Cremchen" und "Krümel") zur Welt gebracht. Frauchen und Herrchen ließen mich ganz in Ruhe meine Babys aufziehen bis sie den 24. Lebenstag erreichten. Ich gebe zu, dass die kleinen Racker mir zu diesem Zeitpunkt bereits ein wenig auf die Nerven gingen.
Wie bereits gesagt verließen mich meine Babys am 24. Lebenstag und leben in der Folgezeit nach Geschlechtern getrennt in eigenen Käfigen. Alle Babys haben von mir gelernt sich selber mit Futter und Wasser zu versorgen und können ihre eigenen Wege gehen. Zwei meiner Babys ("Cremchen" und "Ella") sind bereits nach 4,5 Lebenswochen erfolgreich vermitteltt worden und haben ein tolles artgerechtes Zuhause mit einem riesigen Käfig und Laufrad und vielem mehr gefunden.
Mein Frauchen steht regelmäßig in Kontakt mit den Frauchen von "Cremchen" und "Ella" und bekommt viele aktuelle Fotos der beiden. Es geht ihnen sehr gut und sie haben sich prächtig entwickelt - Eine Fotogalerie meiner vermittelten Hamsterkinder wir bald auf diesen Seiten eingerichtet. Mal schauen, ob dieses auch für den Rest der Rasselbande gelingt. Ich werde weiter berichten ...
Heute ist der 29.07.2007 und eine Interessentin für ein weiteres Hamsterkind kommt zu meinem Frauchen nach Hause. Was soll ich sagen: Die Entscheidung fiel auf meinen Hamsterjungen "Krümel" und dieser zog auch noch am selben Abend wohlbehalten in seiner Hamstertransportbox in sein neues Zuhause um. Die Freude geht weiter... am 20.08.2007 zog mein Hamstermädchen "Willow" (sie heisst jetzt "Goldie") in ein neues artgerechtes Zuhause.
Mein Frauchen steht regelmäßig in Kontakt mt allen neuen Hamsterfrauchen meiner Kinder. Allen geht es sehr gut in ihren großen Käfigen sowie Laufrädern und einige sind sogar bereits handzahm und dürfen ihren "Freigang" im Wohnzimmer genießen - das freut nicht nur mein "Mutterherz"! Mein Teddyhamstermädchen "Whispy" bleibt bei mir! Natürlich leben wir in getrennten Käfigen, denn ansonsten - auch wenn es meine eigene Tochter ist - würden wir uns seit "Whispy" erwachsen ist nicht mehr verstehen! Wir sind und bleiben Einzelgänger und ziehen es vor unsere Käfige und unseren Freilaufraum für uns alleine zu behalten! Ich freue mich, dass sich mein Frauchen dafür entschieden der kleinen "Whispy" selber ein neues Zuhause zu geben!
Einige Wochen später meldete sich das neue Frauchen von meinem Hamsterjungen "Cremchen". Sie erzählte meinem Frauchen, dass der Hamster ihrer Nichte gestern aufgrund seines hohen Alters friedlich eingeschlafen sei. Nach reiflicher Überlegung entschied sich mein Frauchen mein Hamstermädchen "Whispy" doch abzugeben und sich dadurch noch intensiver um mich und "Herrn Karlson" kümmern kann. "Whispy" wurde am 17. September 2007 abgeholt und lebt seitdem in ihrem neuen liebevollen Zuhause.
Schaut Euch doch die Bilder von mir und meinen Hamsterkindern an, dazu klickt bitte den folgenden Link an:
Zur Bildergalerie von mir
Seitdem meine Hamsterkinder aus meinem Käfig in ein eigenes Leben zogen, kümmerte Frauchen sich intensiver um mich. Meine Aufgabe als Mutter war "erledigt" und ich fing an mein Umfeld näher zu begutachten. Ich erschnüffelte die verschiedenen Gerüche und gewöhnte mich an die Geräusche in meiner unmittelbaren Nähe. Frauchen spricht stets mit leiser und ruhiger Stimme zu mir und bereits nach kurzer Zeit vertraute ich dieser gewohnten Situation, lasse mich streicheln und königlich herumtragen (mehr zu diesem Thema siehe unter Allgemeines: Der Umzug in ein neues Leben sowie Menschenhand und Goldhamster)
Heute bekomme ich täglich Auslauf in "meinem" persönlichen Hamsterzimmer und mache zugegebenermaßen in Frauchens Augen viel Unsinn! Auch wenn ich nur drei Beinchen habe, hindert mich dieses nicht an allen interessanten Gegenständen hochzuklettern um zu schauen, ob der Weitblick dort besser ist. Frauchen beobachtet mich ständig bei meinen Kletteraktionen und holt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück! Mitlerweile ist mein Hamsterzimmer so eingerichtet, dass ich nirgendwo hoch hinaus komme - denn dieses kann sehr gefährlich (Knochenbrüche, innere Verletzungen) für mich werden!
Frauchen sagt immer: "Sie hätte noch nie einen Goldhamster gehabt, der so um Aufmerksamkeit bettelt wie ich! Selbst der Künstler in Sachen Hartnäckigkeit und Ausdauer "Herr Karlson", wenn es um Auslauf geht, kommt gegen mich nicht an!" Nun ja, wenn Frauchen oder Herrchen in meiner Nähe sind, stelle ich mich blitzschnell in den Mittelpunkt. Ich baue mich auf auf meinem Hinterbein auf und mache mich dadurch größer als ich eigentlich bin, immer in der Hoffnung beide sehen mich dann eher! Funktioniert dieses nicht nehme ich die zweite Stufe meines "Aufmerksamkeitsprogrammes": An den Gitterstäben hinauf klettern und mit "wehleidigem Blick" verharren. Könnte ich die Menschensprache sprechen, würde ich laut schreien:"Laß mich hier raus, ich will die Gegend unsicher machen!". Wenn Frauchen mehrfach an meinem Käfig entlang geht, funktioniert der "Verfolgungstrick" auch hervorragend. Ich renne im Käfig einfach immer parallel meinem Frauchen nach - hin und her. Irgendwann gibt Frauchens Hamsterherz immer nach und sie lässt mich raus bzw. wieder raus. Eigentlich kann ich mich nich beklagen, denn mein Käfig ist groß und interessant genug - aber während des Freilaufes gibt es halt viel mehr zu entdecken: Buddelkisten, Höhlen, Röhren und der von mir zum annagen geliebte Teppichboden!
Eines Tages tat mir mein deformiertes bzw. mutmaßlich teilamputiertes Beinchen weh. Ich beschloss erstmal mein Laufrad zu meiden und mich vorsichtiger zu bewegen ohne mein schmerzendes Bein zu belasten. Frauchen fiel das natürlich sofort auf und beobachtete mich noch weitere 2 Tage, weil gerade ein "Menschen-Wochenende" war. Menschen arbeiten an Wochenenden nur in Ausnahmefällen und da ich ansonsten einen stabilen und agilen Eindruck machte, wartete Frauchen bis Montag den 24.09.2007. Ab Sonntag verschlechterte sich mein Zustand, mein Beinchen schwoll stark an und ich kam nicht mehr aus meinem Schlafhäuschen. Als wir am kommenden Tag (24.09.2007) sofort zur Tierärztin fuhren bestätigte sich Frauchens Verdachtsdiagnose: Ein Abszess (bakteriell verursachte abgekapselte Eiteransammlung) welcher meinen gesamten Beinstumpf einnahm bis hinauf zu meiner Hüfte. Meine Tierärztin punktierte die "Beule" an meinem Beinchen und eine Menge Eiter entleerte sich spontan. Damit der gesamte Eiter abfliessen kann, blieb nur eine Option: Operation! Für einen kleinen Goldhamster wie mich bedeutet jeder chirurgische Eingriff ein Risiko. Überstehe ich die Narkose, die Operation selbst und vor allem die Zeit danach?
Frauchen war sichtlich schockiert und diskutierte mit meiner Tierärztin mögliche Alternativen, die es aber nicht gab! Ich bekam vorerst eine auf mein Körpergewicht (110g) berechnete Dosis Antibiotika (Baytril) Injektion, welche gegen die giftigen (toxischen) ausgeschiedenen Stoffwechselprodukte der Bakterien in meinem Abszess wirken. Am nächsten Tag sollte Frauchen zur anstehenden Operation wieder kommen. Bevor wir losfuhren und mich Frauchen wie am Vortag in meine Transportbox setzte, bereitete sie noch eine Wärmflasche gefüllt mit heissem und nicht kochendem Wasser vor. Diese wickelte sie in ein großes Handtuch ein und legte diese in eine riesige Stofftasche. Anschließend stellte sie mich in meiner Transportbox sitzend darauf - angenehme Wärme machte sich auf dem Boden der Box breit.
Dann hörte ich die Stimme von Herrchen und wir gingen los. Herrchen fuhr uns mit seinem Auto zur Tierärztin, den Weg kannte ich ja bereits. Dort gaben mich Frauchen und Herrchen samt Tasche und Wärmflasche ab und ich wartete auf meine Operation. Dann ging alles schnell, ich bekam eine starke Beruhigungsspritze (Sedation) und ein Schmerzmittel, auf ein Narkosemittel wurde aufgrund des erhöhten Risikos aufgrund dessen zu sterben verzichtet. Die Haut meines erkranketen Beinchens wurde mittels Skalpell (scharfes chirurgisches Messer) eröffnet - ich bemerkte davon nichts. Der angesammelte Eiter entleerte sich und ein lokales Antibiotika wurde in die Abszesshöhle gegeben. Leider konnte meine Tierärztin nicht den kompletten Eiterherd chirurgisch entfernen. Wärend der Operation stellte sich heraus, dass ich nicht wie vermutet einen großen Abszess, sondern drei abgekapselte einzelne Eiterherde (multiple Abszesse) in meinem Bein hatte.
Frauchen und Herrchen holten mich erstmal wieder nach Hause und jetzt wusste ich auch wofür die Wärmflasche gut war. Mein Körper war durch die Medikamente die ich bekam und durch den regungslosen Operationsstress schlapp und ausgekühlt. Die Wärmflasche half mir schneller auf die Beine und tat mir unheimlich gut. Seitdem ich wieder zu Hause bin, muss ich 2mal täglich in 12-stündigen Abständen eine Antibiotikalösung (Chloromycetin) aus einer Einwegspritze ohne Kanüle/Nadel bzw. Pipette schlecken. Eine Prozedur die mir gar nicht gefällt, denn lecker ist dieses Zeug nicht! Aber Frauchen sagt immer: "Was sein muss, muss sein Wilma!". Jeden 2. Tag fahren wir jetzt zur Kontrolluntersuchung und jedes mal drückt meine Tierärztin an meinem Beinchen rum und immer wieder entleert sich Eiter - diese Aktion ist nicht besonders angenehm für mich, aber wohl der einzige Weg zur erwünschten Genesung.
Heute ist eine Woche nach der Operation (02.10.2007) vergangen. Mein Bein sieht laut Aussage meiner Tierärztin "gut aus". Was auch immer das zu heißen hat, mir geht es besser. Mein Gewicht ist stabil und ich habe sogar 2g zugenommen, weil mein Appetit wieder da ist und die Schmerzen geringer sind. Heute sind wieder 2 Tage vergangen und der nächste Kontrolltermin steht an. Mal schauen was dort wieder passiert und ob meine Tierärztin wieder an meinem Beinchen herumdrückt und mit einem lokalen Antibiotika direkt in der Wundhöhle versorgt.
Heute sind fast 2 Wochen (09.10.2007) nach meinem ersten Tierarztbesuch vergangen. Ich bekomme immer noch 2mal täglich in 12-stündigen Abständen mein Antibiotikum und muss erst wieder in einer Woche zur Tierärztin. Das Untersuchungsintervall hat sich zumindest verlängert, was für mich als Hamster ja schonmal gar nicht so schlecht ist. Mit jedem Tag fühle ich mich besser, ich fresse gut und laufe auch schon wieder in meinem Käfig herum. Herrchen stellte mir gestern sogar mein Laufrad in den Käfig, denn das wurde mir aufgrund meiner Erkrankung weggenommen. Ich sprang munter in mein WodentWheel und lief ein paar Runden, nach 10 Minuten war alles vorbei, denn Frauchen nahm mir das Rad wieder weg. Sie sagte zu Herrchen: "Ihr Beinchen soll sich erstmal richtig auskurieren, zumindest bis die Schwellung vollständig abgeklungen ist". Ich protestierte, aber keiner erhörte mich! Mir geht es gut, heute ist der 11.10.2007 und ich will endlich wieder meinen Auslauf, mein Laufrad und meine Käfigstreu zum buddeln (derzeit lebe ich nämlich auf mehreren Lagen chlorfreiem Haushaltspapier, damit keine Streukrümel meine Wunde verunreinigen).
Heute ist der 17. Oktober 2007 und mir geht es prima. Der Abszess in meinem Bein hat sich vollständig entleert und aufgrund der bis heute andauernden Antibiose (orale Antibiotikagabe 2x täglich: Chloromycetin) konnten sich die Bakterien nicht weiter vermehren. Mein Körpergewicht ist von 110g auf stolze 125g angestiegen und ich jogge bereits wieder in meinem WodentWheel. Die Zeit der "Haushaltspapiereinstreu" ist auch vorbei und mein über alles geliebtes Hanfstreu ist wieder da! Gestern war Herrchen mit mir zur Kontrolluntersuchung bei meiner Tierärztin Frau Dr. Elvers, diese untersuchte mich und stellte fest: "Alles super!"
Am 29. Oktober 2007 machten Herrchen und Frauchen während der Inspektion meines ehemals erkrankten Beinchens eine schreckliche Entdeckung! Der durch einen Artgenossen in der Zoohandlung abgebissene oder durch eine Quetschung hervorgerufene Knochenrest in meinem linken Bein hat sich durch die Außenhaut gebort und ragt nun heraus (ähnlich wie bei einem sogenannten "offenen Knochenbruch"). Frauchen fuhr mit mir schnellstmöglich zu meiner Tierärztin. Diese bestätigte den Befund und fügte hinzu, dass der herausragende Knochen sehr scharfkantig sei und deshalb durch die Haut hervortrat. Ferner sagte sie noch es gäbe für mich nur zwei Optionen: Notoperation und ordnungsgemäße/ saubere Amputation des Beinstumpfes oder die Erlösung durch die Einschläferungsspritze (Euthanasie) - Frauchen entschied sich kurzentschlossen für die Notoperation! Die Operation findet am 01. November 2007 um 13:00 Uhr statt und da jede Narkose für uns Hamster ein großes Risiko darstellt, drücken mir alle die Daumen auf einen glücklichen Ausgang! Ich bin eine kleine Kämpferin, musste in meinem bislang doch eher kurzen Leben schon einiges durchmachen und werde alles geben noch lange an Frauchen und Herrchens Seite sein zu können.
Am Abend des 01. Novembers 2007 um 20:00 Uhr holten mich Frauchen und Herrchen nach meiner erfolgreichen Operation aus der Tierarztpraxis ab - ich habe die Narkose und den Eingriff überlebt! Aufgrund der Operation konnte meine Tierärztin mein Bein genauer inspizieren und stellte fest, dass sich noch Teile meiner Hinterpfote samt Zehen an diesem befinden. Dadurch, dass sich mein gesamtes Bein nach dem Unfall derartig deformiert hatte und ein Hamster wie ich leider nicht immer still sitzen bleibt während der tierärztlichen Untersuchung, konnte dieser Befund erst intraoperativ gestellt werden. Mein gesamter Muskel- und Bandapparat hatte sich infolge der nicht therapierten Beißattacke bzw. Quetschung (genaues wissen Frauchen und Herrchen ja leider nicht, da der Befund bereits in der Zoohandlung vorlag) deformiert bzw. verzogen, sodass prätherapeutisch keine eindeutige anatomische Zuordnung meiner Beinstrukturen möglich war.
Während der Operation wurde mein Bein im Bereich des Oberschenkelknochens ordnungsgemäß amputiert und die Weichteilstrukturen anatomisch weitestgehend geordnet. Mein linkes Hinterbeinchen ist nach dem Eingriff entsprechend kürzer als mein rechtes, aber ich werde mich bestimmt schnell daran gewöhnen. Die noch vorhandenen Reste meiner rudimentär vorhandenen Hinterpfote wurden teilweise rekonstruiert und am amputierten Oberschenkelstumpf platziert. So ist zumindest ein teilweiser Ersatz meiner Hinterpfote geschaffen und gleichzeitig der Knochenstumpf geschützt, sodass ich diesen vielleicht zukünftig vollständig belasten und nutzen kann.
Mir geht es wie die Menschen so schön sagen: "... den Umständen entsprechend gut". Als ich Zuhause ankam, war ich noch etwas wackelig auf den Beinen und sehr müde. Nachdem ich eine kleine Menge gefressen und getrunken hatte verzog ich mich vorzugsweise erstmal in meinem Schlafhaus und schlief bis zu nächsten Morgen meinen "Narkoserausch" aus.
Heute ist der 05. November 2007 und mir geht es super! Ich laufe bereits wieder munter durch meinen noch mit Haushaltspapier ausgelegten Käfig und habe große Freude daran dieses zu zerfetzen. Mein Gewicht ist stabil und die Heilung meiner Operationswunde schreitet täglich voran. Momentan bekomme ich zusätzlich einmal täglich ein orales Antibiotikum (siehe Antibiotikatherapie) namens Baytril - schmeckt fürchterlich, muss aber aufgrund des erhöhten postoperativen Infektionsrisikos sein sagte Frauchen. Ich werde Euch weiterhin über das Fortschreiten meiner Genesung berichten ...
Leider schreitet meine Genesung nicht so gut voran wie es sich alle Beteiligten gewünscht hätten und bis gestern ja auch danach aussah. Bei der heutigen Kontrolluntersuchung am 05. November 2007 stellte sich heraus, dass sich meine Operationswunde rund um den amputierten Beinstupf bakteriell infiziert hatte. Bereits übel riechender Eiter trat aus der Wundnaht hervor, trotz alledem ich seit der Operation einmal täglich ein orales Antibiotikum namens Baytril (Gyrasehemmer) bekam. Meine Tierärztin versuchte den Eiter weitestgehend zum abfliessen zu bringen, indem sie die Operationsnaht ein wenig eröffnete. Während dieser für mich kleinen Hamster sehr anstrengenden und stressigen Prozedur entdeckte meine Tierärztin zusätzlich ausfließenden übel riechenden Eiter aus meiner Scheide - Diagnose: Pyometra (Gebärmuttervereiterung). "Oh nein, jetzt nicht auch das noch!" sagte Frauchen mit Tränen in den Augen! Wie kommt es zu dieser Diagnose? Eventuell sind Bakterien aus meiner Operationswunde, welche sich umittelbar in Nähe meiner Scheide befindet, über die Scheide und den Gebärmutterhals in meine Gebärmutter "gewandert" und haben sich dort ungehindert vermehrt oder es handelt sich um eine davon unabhängige bakterielle Infektion. Frauchen, Herrchen, die Tierärztin sowie alle Tierarzthelferinnen besprachen anteilnehmend das weitere Procedere mit dem Ergebnis: Umstellung der Antibiose auf das mir bereits bekannte Antibiotikum Chloromycetin Palmitat, welches ich zukünftig 2mal täglich oral bekomme. Dieses wirkt gegen die Eiterbakterien in meinem Beinchen sowohl gegen diese in meiner Gebärmutter. Bislang ist mein Gewicht stabil und alle hoffen und warten, dass ich endlich den Kampf gegen die Infektion gewinne und endlich ein normales gesundes Hamsterleben führen kann.
Heute schreiben wir den 15. November 2007 und nachdem ich gestern mal wieder persönlich bei meiner Tierärztin Frau Dr. Elvers vorstellig war und diese mich eingehend untersuchte, kann ich nur positiv berichten. Frau Dr. Elvers bestätigte, dass es mit mir wieder bergauf geht. Zugegebenermaßen haben sich meine Kraftreserven wieder vollständig aufgetankt und wenn ich nur etwas größer wäre, würde ich Frauchen und Herrchen davon abhalten mir dieses in meinen Augen ekelhaft schmeckende Antibiotikum zu verabreichen. Wenn es aber nur das Antibiotikum wäre! Zwischenzeitlich sind drei weitere Medikamente hinzugekommen, welche mir in mein Mäulchen geträufelt bzw. auf meine Operationswunde geschmiert werden. Jeden Morgen bekomme ich meine Dosis des oralen Antibiotikums Chloromycetin. Abends bekomme ich erst meine zweite Ration Chloromycetin und zusätzlich 0,3ml Engystol-Ampullenlösung (Wirkstoff: Vincetoxicum hirundinaria = Schwalbenwurz). Die homöopathische Engystol-Lösung soll mein durch die vielen Prozeduren geschwächtes Immunsystem stärken bzw. aufbauen, ferner hat dieses zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung.
Dann vergeht einige Zeit und dann kommen Herrchen und Frauchen mit noch einer Einwegspritze ohne Nadel/Kanüle und einer Salbe bewaffnet an meinen Käfig. Jedes mal hüpfe ich den beiden neugierig und freudig entgegen, bis ich kapiert habe was jetzt wieder auf mich zukommt! Ich bekomme erneut 2 Tropfen (ca. 0,05ml) eines homöopathischen Mittels namens Metrovetsan und dann wird auch noch meine ehemalige Operationswunde mit dieser komischen antibiotischen Salbe namens Polyspectran eingeschmiert. Dafür nehmen Frauchen und Herrchen eine kleine Menge der Salbe auf ein neues Wattestäbchen auf und applizieren diese vorsichtig auf meine Beinwunde. Diese Salbe enthält unter anderem drei verschiedenen Antibiotika mit einem entsprechend breitem bzw. vielfältigem Wirkungsspektrum, damit möglichst viele verschiedene krankmachende Bakterien vernichtet werden.
Jetzt habt Ihr einen ungefähren Einblick darüber, was ich kleine Hamsterdame täglich über mich "ergehen" lassen muss - aber nichts desto trotz bleibt mir nur zu sagen: Aus Sicht eines Hamsters ist es mir egal was diese ganzen Mittelchen anrichten, mir geht es wesentlich besser und täglich tanke ich neue Energie auf. Gestern hörte ich, dass ich sogar bald mein Laufrad zurück und wieder meinen geliebten Auslauf bekomme *huchuu
Eine weitere Woche ist vergangen und nach menschlichem Kalender ist der 21. November 2007. Ich bekomme weiterhin meine wie oben beschriebenen Medikamente, mein Tages- und Abendablauf sieht also nach wie vor folgendermaßen aus:
- 10:00 Uhr: "Zwangsaufstehen" und das Antibiotikum Chloromycetin-Palmitat (0,07ml) aufgezogen in einer Einwegspritze ohne Kanüle/Nadel oral einnehmen.
- 20:00 Uhr: Da ich bereits freiwillig wach und munter bin bekomme ich als erstes meine "Immunstärkung" 0,3ml Engystol-Lösung oral und im Anschluss "Freigang" im meinem persönlich eingerichteten Hamsterzimmer
- 20:30 Uhr: Zeit für eine weitere homöopathische Behandlung mit 2 Tropfen (ca. 0,05ml) Metrovetsan, dieses unterstützt den Eiterabfluss aufgrund meiner Pyometra
- 22:00 Uhr: Die zweite Dosis des Antibiotikums Chloromycetin (0,07ml) ist fällig und nachdem ich diese brav vertilgt habe gibt es ein Leckerchen (Bananenchip, Rosine, Obst, Gemüse, Walnuss, Mehlwurm oder etwas anderes leckeres). Während ich mit dem verstauen des Leckerchens beschäftigt bin, wird die Operationswunde meines Beinchens zusätzlich mit dem lokalen Antibiotikum Polyspectran in Salbenform mittels Wattestäbchen eingerieben - das kitzelt vielleicht.
- 22:10 Uhr: Mein Zimmerauslauf ist beendet und ich muss mich in meinem Käfig samt Laufrad vergnügen oder gehe nach diesem ganzen Stress erstmal ein "Schläfchen" machen oder mache mich auf die Suche nach meinem Futter - Frauchen versteckt bzw. verstreut dieses gemeinerweise immer in meinem gesamten Käfig, damit ich auch immer etwas zu tun habe - wäre ja sonst auch zu einfach und entspräche nicht meinen natürlichen Hamstergewohnheiten.
Übrigens wechseln sich Frauchen und Herrchen mit dieser Prozedur immer ab - jeden Tag und Abend lasse ich mich überraschen wer mich mit Medikamenten versorgt und sich natürlich mit mir beschäftigt. Wie ich bereits einige Absätze zuvor erwähnte, sagte Frauchen einmal zu mir: "Ich habe noch nie einen so energiegeladenen und niedlich-nervigen Hamster gesehen!".
Die Menschen schreiben den 08.Dezember 2007 auf Ihre Briefsendungen und ich wunderte mich, dass weder Frauchen noch Herrchen heute um 10:00 Uhr vor meinem Käfig standen um mich mit meinem Antibiotikum zu "terrorisieren". Ich wartete etwas unruhig bis 12:00 Uhr und stellte fest, dass immer noch niemand auftauchte bevor ich wieder tief und fest einschlief. Abends um ca. 21:00 Uhr menschlicher Zeit ließ mich Frauchen aus meinem Käfig. Sie legte meine Auslauframpe an meine Käfigtür und ich lief wie immer die leichte Schräge bis auf den Zimmerboden herunter. Auch jetzt bekam ich keinerlei ekelhaftes Zeug aus einer Einwegspritze ohne Nadel in mein Mäulchen - sehr suspekt! Als ich mich auf dem Rückweg in meinen Käfig befand, fing mich Frauchen gekonnt ab und was soll ich Euch sagen: Ich bekam lediglich mein immunstärkendes Mittel (Engystol) oral verabreicht und Frauchen tupfte etwas antibiotische Salbe auf meinen Operationsstumpf. Diese im Vorsatz beschriebe abendliche minimale Prozedur setzt sich bis zum heutigen Tage (13. Dezember 2008) fort und aus Sicht eines Hamsters läßt es sich damit locker und annähernd stressfrei leben.
Frauchen und Herrchen waren guter Hoffnung, dass ich durch die fachtierärztliche Amputation meines verletzten Hinterbeines am 01. November 2007 endlich ein krankheitsfreies Hamsterleben führen könne. Seit 2 Tagen geht es mir nicht sehr gut. Ich verließ mein Schlafhäuschen nicht mehr zu gewohnten Zeiten und ging nur noch kurz hinaus, um etwas Futter einzusammeln und etwas Wasser zu trinken. Gestern lockte mich Frauchen geduldig aus meinem Haus und tastete mich vorsichtig ab. Frauchen sagte sowas wie: "Oh nein, oh nein, der Abszess ist leider wieder da!". Eine haselnussgroße Eitermenge hat sich innerhalb der letzten 2 Tage nach fast 4-monatigem krankheitsfreien Intervall innerhalb meines ehemaligen Operationsgebiet angesammelt!
Frauchen kontaktierte sofort meine Tierärztin und nach Absprache bekomme ich seit heute (21. Februar 2008) wieder mal meine tägliche Dosis Chloromycetin (Antibiotikum). Verbessert sich mein Zustand nicht innerhalb von drei Tagen, sieht es kritisch für mich aus und eine erneute Operation (Abszessspaltung) steht an. Ich werde weiter berichten und erhole mich in der Zwischenzeit hoffentlich ein wenig.
Heute ist der 25. Februar 2008 und 4 Tage Antibiotikatherapie habe ich bereits hinter mir. Mein Hinterbeinchen schmerzt und hat sich trotz des Antibiotikums nicht verbessert. Das Gegenteil ist eingetreten, die Eitermassen haben sich erhöht und ich versuche bereits den Schmerz durch hineinbeissen in den Abszess zu lindern. Mein Gewicht reduziert sich täglich um ca. 2-4 Gramm, da ich mitlerweile kaum noch Futter zu mir nehme und mein Schlafhaus nicht mehr verlasse bzw. vor Schmerzen verlassen kann. Um 11:00 Uhr nahm mich Frauchen vorsichtig aus meinem Häuschen und setzte mich in meine Transportbox. Mit dem Auto fuhren wir den gewohnten Weg zu meiner Tierärztin. Nach einer Weile im Wartezimmer kam ich dran und wurde ins Behandlungszimmer aufgerufen und eingehend Untersucht. Früher hätte ich mich lautstark zur Wehr gesetzt, doch heute lies dieses meine Kraft nicht zu. Frauchen und meine Tierärztin redeten lange und diskutierten die Möglichkeiten der weiteren Behandlung mit dem Ergebnis, dass es keine Alternative mit Aussicht auf Verbesserung meines Zustandes gibt.
Lediglich die Schmerzen könne mir man nehmen und den Abszess erneut spalten, damit sich die Eitermengen für diesen Moment entleeren können. Ob ich diese Prozedur aufgrund meines stark reduzierten Allgemeinzustandes jedoch überstehen würde wäre fraglich gewesen. Davon unabhängig würden sich die Eitermengen auch nach einer operativen Abszessspaltung immer wieder ansammeln, wenn diese nicht komplett entfernt würden. Eine komplette Ausräumung der Abszesshöhle ist aufgrund der fortgeschrittenen Ausdehnung unmöglich! Weiterhin besteht aufgrund meines Geruches und meines Verhaltens der starke Verdacht, dass ich bereits an einer Sepsis leide. Dieses bedeutet, dass sich die bakterielle Infektion bei mir - trotz Antibiotikagabe - bereits unkontrolliert in die Blutbahn (umgangssprachlich: Blutvergiftung) ausgedehnt hat!
Die einzige Alternative mein Leiden zu beenden bestand darin, mich durch eine euthanasierende Spritze (Einschläferung) zu erlösen. Frauchen kullerten Tränen über die Wangen als sie diese für jeden Tierhalter schreckliche Entscheidung traf - um 11:45 Uhr schlief ich friedlich ein und könnte ein Hamster lächeln, hätte ich dieses gern getan.
Ich bin die Goldhamsterdame "Wilma" und ca. am 08. März 2007 geboren. Mein Schicksal ist ähnlich wie das von "Herrn Karlson" und "MinniMi". Frauchen holte mich am 09.Mai 2007 zu sich nach Hause, nachdem ich aufgrund eines "Unfalls" als unverkäuflich deklariert war. Bis dahin wuchs ich in der Zoohandlung auf, in der auch MinniMi einen Großteil ihrer Lebenszeit verbrachte. Ich bin Frauchen sofort aufgefallen, da ich wohl sehr große Ähnlichkeit mit MinniMi habe. Erst nachdem mein neues Frauchen mich eingehend betrachtete fiel ihr auf, dass ich eine schwere Verletzung an meinem linken Hinterbeinchen habe.
Dieses wurde mir vermutlich von einem meiner bereits geschlechtsreifen Geschwister oder Artgenossen unter meinem Kniegelenk ab- bzw. angebissen. Eine andere mögliche Erklärung für die Deformation meines Hinterbeines wäre eine schwere nicht therapierte Quetschung des Unterschenkels. In der Zoohandlung sagte man zu diesem Sachverhalt nur: "So klein und schon so hinterhältig die Hamsterchen, dass sie sich gegenseitig die Beine abbeißen!". Auf die Idee der Einzelhaltung ab einem bestimmten Alter (spätestens mit der Geschlechtsreife ab der 5. Woche) kommen Zoohandlungen allerdings nicht. Auch wissen die meisten Mitarbeiter einer Zoohandlung wahrscheinlich nicht, dass wir Hamster absolute Einzelgänger sind! Aber es müssen erst solche Unfälle passieren - aber wie man immer wieder sieht ändert sich an der Haltungsweise unserer Art nichts!
Ich habe mich weitestgehend mit meinem fehlenden Beinchen arrangiert und jetzt nachdem es verheilt ist, kann ich sogar fast darauf laufen. Das ist aber noch nicht alles! Frauchen machte am 23. Mai 2007 (14 Tage nachdem ich bei ihr eingezogen war die Entdeckung, dass ich 5 Hamsterbabys geboren habe! Das heißt kurz bevor ich die Zoohandlung verließ wurde ich trächtig.
Der Schock und die Verzweifelung waren für Frauchen und Herrchen anfänglich ein großes Problem. Damit rechnete keiner von beiden. Ich habe drei Goldhamsterdamen ("Willow", "Ella" und "Whispy"), davon wohl eine Teddydame ("Whispy") und zwei cremefarbene Hamstermännchen ("Cremchen" und "Krümel") zur Welt gebracht. Frauchen und Herrchen ließen mich ganz in Ruhe meine Babys aufziehen bis sie den 24. Lebenstag erreichten. Ich gebe zu, dass die kleinen Racker mir zu diesem Zeitpunkt bereits ein wenig auf die Nerven gingen.
Wie bereits gesagt verließen mich meine Babys am 24. Lebenstag und leben in der Folgezeit nach Geschlechtern getrennt in eigenen Käfigen. Alle Babys haben von mir gelernt sich selber mit Futter und Wasser zu versorgen und können ihre eigenen Wege gehen. Zwei meiner Babys ("Cremchen" und "Ella") sind bereits nach 4,5 Lebenswochen erfolgreich vermitteltt worden und haben ein tolles artgerechtes Zuhause mit einem riesigen Käfig und Laufrad und vielem mehr gefunden.
Mein Frauchen steht regelmäßig in Kontakt mit den Frauchen von "Cremchen" und "Ella" und bekommt viele aktuelle Fotos der beiden. Es geht ihnen sehr gut und sie haben sich prächtig entwickelt - Eine Fotogalerie meiner vermittelten Hamsterkinder wir bald auf diesen Seiten eingerichtet. Mal schauen, ob dieses auch für den Rest der Rasselbande gelingt. Ich werde weiter berichten ...
Heute ist der 29.07.2007 und eine Interessentin für ein weiteres Hamsterkind kommt zu meinem Frauchen nach Hause. Was soll ich sagen: Die Entscheidung fiel auf meinen Hamsterjungen "Krümel" und dieser zog auch noch am selben Abend wohlbehalten in seiner Hamstertransportbox in sein neues Zuhause um. Die Freude geht weiter... am 20.08.2007 zog mein Hamstermädchen "Willow" (sie heisst jetzt "Goldie") in ein neues artgerechtes Zuhause.
Mein Frauchen steht regelmäßig in Kontakt mt allen neuen Hamsterfrauchen meiner Kinder. Allen geht es sehr gut in ihren großen Käfigen sowie Laufrädern und einige sind sogar bereits handzahm und dürfen ihren "Freigang" im Wohnzimmer genießen - das freut nicht nur mein "Mutterherz"! Mein Teddyhamstermädchen "Whispy" bleibt bei mir! Natürlich leben wir in getrennten Käfigen, denn ansonsten - auch wenn es meine eigene Tochter ist - würden wir uns seit "Whispy" erwachsen ist nicht mehr verstehen! Wir sind und bleiben Einzelgänger und ziehen es vor unsere Käfige und unseren Freilaufraum für uns alleine zu behalten! Ich freue mich, dass sich mein Frauchen dafür entschieden der kleinen "Whispy" selber ein neues Zuhause zu geben!
Einige Wochen später meldete sich das neue Frauchen von meinem Hamsterjungen "Cremchen". Sie erzählte meinem Frauchen, dass der Hamster ihrer Nichte gestern aufgrund seines hohen Alters friedlich eingeschlafen sei. Nach reiflicher Überlegung entschied sich mein Frauchen mein Hamstermädchen "Whispy" doch abzugeben und sich dadurch noch intensiver um mich und "Herrn Karlson" kümmern kann. "Whispy" wurde am 17. September 2007 abgeholt und lebt seitdem in ihrem neuen liebevollen Zuhause.
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Seitdem meine Hamsterkinder aus meinem Käfig in ein eigenes Leben zogen, kümmerte Frauchen sich intensiver um mich. Meine Aufgabe als Mutter war "erledigt" und ich fing an mein Umfeld näher zu begutachten. Ich erschnüffelte die verschiedenen Gerüche und gewöhnte mich an die Geräusche in meiner unmittelbaren Nähe. Frauchen spricht stets mit leiser und ruhiger Stimme zu mir und bereits nach kurzer Zeit vertraute ich dieser gewohnten Situation, lasse mich streicheln und königlich herumtragen (mehr zu diesem Thema siehe unter Allgemeines: Der Umzug in ein neues Leben sowie Menschenhand und Goldhamster)
Heute bekomme ich täglich Auslauf in "meinem" persönlichen Hamsterzimmer und mache zugegebenermaßen in Frauchens Augen viel Unsinn! Auch wenn ich nur drei Beinchen habe, hindert mich dieses nicht an allen interessanten Gegenständen hochzuklettern um zu schauen, ob der Weitblick dort besser ist. Frauchen beobachtet mich ständig bei meinen Kletteraktionen und holt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück! Mitlerweile ist mein Hamsterzimmer so eingerichtet, dass ich nirgendwo hoch hinaus komme - denn dieses kann sehr gefährlich (Knochenbrüche, innere Verletzungen) für mich werden!
Frauchen sagt immer: "Sie hätte noch nie einen Goldhamster gehabt, der so um Aufmerksamkeit bettelt wie ich! Selbst der Künstler in Sachen Hartnäckigkeit und Ausdauer "Herr Karlson", wenn es um Auslauf geht, kommt gegen mich nicht an!" Nun ja, wenn Frauchen oder Herrchen in meiner Nähe sind, stelle ich mich blitzschnell in den Mittelpunkt. Ich baue mich auf auf meinem Hinterbein auf und mache mich dadurch größer als ich eigentlich bin, immer in der Hoffnung beide sehen mich dann eher! Funktioniert dieses nicht nehme ich die zweite Stufe meines "Aufmerksamkeitsprogrammes": An den Gitterstäben hinauf klettern und mit "wehleidigem Blick" verharren. Könnte ich die Menschensprache sprechen, würde ich laut schreien:"Laß mich hier raus, ich will die Gegend unsicher machen!". Wenn Frauchen mehrfach an meinem Käfig entlang geht, funktioniert der "Verfolgungstrick" auch hervorragend. Ich renne im Käfig einfach immer parallel meinem Frauchen nach - hin und her. Irgendwann gibt Frauchens Hamsterherz immer nach und sie lässt mich raus bzw. wieder raus. Eigentlich kann ich mich nich beklagen, denn mein Käfig ist groß und interessant genug - aber während des Freilaufes gibt es halt viel mehr zu entdecken: Buddelkisten, Höhlen, Röhren und der von mir zum annagen geliebte Teppichboden!
Eines Tages tat mir mein deformiertes bzw. mutmaßlich teilamputiertes Beinchen weh. Ich beschloss erstmal mein Laufrad zu meiden und mich vorsichtiger zu bewegen ohne mein schmerzendes Bein zu belasten. Frauchen fiel das natürlich sofort auf und beobachtete mich noch weitere 2 Tage, weil gerade ein "Menschen-Wochenende" war. Menschen arbeiten an Wochenenden nur in Ausnahmefällen und da ich ansonsten einen stabilen und agilen Eindruck machte, wartete Frauchen bis Montag den 24.09.2007. Ab Sonntag verschlechterte sich mein Zustand, mein Beinchen schwoll stark an und ich kam nicht mehr aus meinem Schlafhäuschen. Als wir am kommenden Tag (24.09.2007) sofort zur Tierärztin fuhren bestätigte sich Frauchens Verdachtsdiagnose: Ein Abszess (bakteriell verursachte abgekapselte Eiteransammlung) welcher meinen gesamten Beinstumpf einnahm bis hinauf zu meiner Hüfte. Meine Tierärztin punktierte die "Beule" an meinem Beinchen und eine Menge Eiter entleerte sich spontan. Damit der gesamte Eiter abfliessen kann, blieb nur eine Option: Operation! Für einen kleinen Goldhamster wie mich bedeutet jeder chirurgische Eingriff ein Risiko. Überstehe ich die Narkose, die Operation selbst und vor allem die Zeit danach?
Frauchen war sichtlich schockiert und diskutierte mit meiner Tierärztin mögliche Alternativen, die es aber nicht gab! Ich bekam vorerst eine auf mein Körpergewicht (110g) berechnete Dosis Antibiotika (Baytril) Injektion, welche gegen die giftigen (toxischen) ausgeschiedenen Stoffwechselprodukte der Bakterien in meinem Abszess wirken. Am nächsten Tag sollte Frauchen zur anstehenden Operation wieder kommen. Bevor wir losfuhren und mich Frauchen wie am Vortag in meine Transportbox setzte, bereitete sie noch eine Wärmflasche gefüllt mit heissem und nicht kochendem Wasser vor. Diese wickelte sie in ein großes Handtuch ein und legte diese in eine riesige Stofftasche. Anschließend stellte sie mich in meiner Transportbox sitzend darauf - angenehme Wärme machte sich auf dem Boden der Box breit.
Dann hörte ich die Stimme von Herrchen und wir gingen los. Herrchen fuhr uns mit seinem Auto zur Tierärztin, den Weg kannte ich ja bereits. Dort gaben mich Frauchen und Herrchen samt Tasche und Wärmflasche ab und ich wartete auf meine Operation. Dann ging alles schnell, ich bekam eine starke Beruhigungsspritze (Sedation) und ein Schmerzmittel, auf ein Narkosemittel wurde aufgrund des erhöhten Risikos aufgrund dessen zu sterben verzichtet. Die Haut meines erkranketen Beinchens wurde mittels Skalpell (scharfes chirurgisches Messer) eröffnet - ich bemerkte davon nichts. Der angesammelte Eiter entleerte sich und ein lokales Antibiotika wurde in die Abszesshöhle gegeben. Leider konnte meine Tierärztin nicht den kompletten Eiterherd chirurgisch entfernen. Wärend der Operation stellte sich heraus, dass ich nicht wie vermutet einen großen Abszess, sondern drei abgekapselte einzelne Eiterherde (multiple Abszesse) in meinem Bein hatte.
Frauchen und Herrchen holten mich erstmal wieder nach Hause und jetzt wusste ich auch wofür die Wärmflasche gut war. Mein Körper war durch die Medikamente die ich bekam und durch den regungslosen Operationsstress schlapp und ausgekühlt. Die Wärmflasche half mir schneller auf die Beine und tat mir unheimlich gut. Seitdem ich wieder zu Hause bin, muss ich 2mal täglich in 12-stündigen Abständen eine Antibiotikalösung (Chloromycetin) aus einer Einwegspritze ohne Kanüle/Nadel bzw. Pipette schlecken. Eine Prozedur die mir gar nicht gefällt, denn lecker ist dieses Zeug nicht! Aber Frauchen sagt immer: "Was sein muss, muss sein Wilma!". Jeden 2. Tag fahren wir jetzt zur Kontrolluntersuchung und jedes mal drückt meine Tierärztin an meinem Beinchen rum und immer wieder entleert sich Eiter - diese Aktion ist nicht besonders angenehm für mich, aber wohl der einzige Weg zur erwünschten Genesung.
Heute ist eine Woche nach der Operation (02.10.2007) vergangen. Mein Bein sieht laut Aussage meiner Tierärztin "gut aus". Was auch immer das zu heißen hat, mir geht es besser. Mein Gewicht ist stabil und ich habe sogar 2g zugenommen, weil mein Appetit wieder da ist und die Schmerzen geringer sind. Heute sind wieder 2 Tage vergangen und der nächste Kontrolltermin steht an. Mal schauen was dort wieder passiert und ob meine Tierärztin wieder an meinem Beinchen herumdrückt und mit einem lokalen Antibiotika direkt in der Wundhöhle versorgt.
Heute sind fast 2 Wochen (09.10.2007) nach meinem ersten Tierarztbesuch vergangen. Ich bekomme immer noch 2mal täglich in 12-stündigen Abständen mein Antibiotikum und muss erst wieder in einer Woche zur Tierärztin. Das Untersuchungsintervall hat sich zumindest verlängert, was für mich als Hamster ja schonmal gar nicht so schlecht ist. Mit jedem Tag fühle ich mich besser, ich fresse gut und laufe auch schon wieder in meinem Käfig herum. Herrchen stellte mir gestern sogar mein Laufrad in den Käfig, denn das wurde mir aufgrund meiner Erkrankung weggenommen. Ich sprang munter in mein WodentWheel und lief ein paar Runden, nach 10 Minuten war alles vorbei, denn Frauchen nahm mir das Rad wieder weg. Sie sagte zu Herrchen: "Ihr Beinchen soll sich erstmal richtig auskurieren, zumindest bis die Schwellung vollständig abgeklungen ist". Ich protestierte, aber keiner erhörte mich! Mir geht es gut, heute ist der 11.10.2007 und ich will endlich wieder meinen Auslauf, mein Laufrad und meine Käfigstreu zum buddeln (derzeit lebe ich nämlich auf mehreren Lagen chlorfreiem Haushaltspapier, damit keine Streukrümel meine Wunde verunreinigen).
Heute ist der 17. Oktober 2007 und mir geht es prima. Der Abszess in meinem Bein hat sich vollständig entleert und aufgrund der bis heute andauernden Antibiose (orale Antibiotikagabe 2x täglich: Chloromycetin) konnten sich die Bakterien nicht weiter vermehren. Mein Körpergewicht ist von 110g auf stolze 125g angestiegen und ich jogge bereits wieder in meinem WodentWheel. Die Zeit der "Haushaltspapiereinstreu" ist auch vorbei und mein über alles geliebtes Hanfstreu ist wieder da! Gestern war Herrchen mit mir zur Kontrolluntersuchung bei meiner Tierärztin Frau Dr. Elvers, diese untersuchte mich und stellte fest: "Alles super!"
Am 29. Oktober 2007 machten Herrchen und Frauchen während der Inspektion meines ehemals erkrankten Beinchens eine schreckliche Entdeckung! Der durch einen Artgenossen in der Zoohandlung abgebissene oder durch eine Quetschung hervorgerufene Knochenrest in meinem linken Bein hat sich durch die Außenhaut gebort und ragt nun heraus (ähnlich wie bei einem sogenannten "offenen Knochenbruch"). Frauchen fuhr mit mir schnellstmöglich zu meiner Tierärztin. Diese bestätigte den Befund und fügte hinzu, dass der herausragende Knochen sehr scharfkantig sei und deshalb durch die Haut hervortrat. Ferner sagte sie noch es gäbe für mich nur zwei Optionen: Notoperation und ordnungsgemäße/ saubere Amputation des Beinstumpfes oder die Erlösung durch die Einschläferungsspritze (Euthanasie) - Frauchen entschied sich kurzentschlossen für die Notoperation! Die Operation findet am 01. November 2007 um 13:00 Uhr statt und da jede Narkose für uns Hamster ein großes Risiko darstellt, drücken mir alle die Daumen auf einen glücklichen Ausgang! Ich bin eine kleine Kämpferin, musste in meinem bislang doch eher kurzen Leben schon einiges durchmachen und werde alles geben noch lange an Frauchen und Herrchens Seite sein zu können.
Am Abend des 01. Novembers 2007 um 20:00 Uhr holten mich Frauchen und Herrchen nach meiner erfolgreichen Operation aus der Tierarztpraxis ab - ich habe die Narkose und den Eingriff überlebt! Aufgrund der Operation konnte meine Tierärztin mein Bein genauer inspizieren und stellte fest, dass sich noch Teile meiner Hinterpfote samt Zehen an diesem befinden. Dadurch, dass sich mein gesamtes Bein nach dem Unfall derartig deformiert hatte und ein Hamster wie ich leider nicht immer still sitzen bleibt während der tierärztlichen Untersuchung, konnte dieser Befund erst intraoperativ gestellt werden. Mein gesamter Muskel- und Bandapparat hatte sich infolge der nicht therapierten Beißattacke bzw. Quetschung (genaues wissen Frauchen und Herrchen ja leider nicht, da der Befund bereits in der Zoohandlung vorlag) deformiert bzw. verzogen, sodass prätherapeutisch keine eindeutige anatomische Zuordnung meiner Beinstrukturen möglich war.
Während der Operation wurde mein Bein im Bereich des Oberschenkelknochens ordnungsgemäß amputiert und die Weichteilstrukturen anatomisch weitestgehend geordnet. Mein linkes Hinterbeinchen ist nach dem Eingriff entsprechend kürzer als mein rechtes, aber ich werde mich bestimmt schnell daran gewöhnen. Die noch vorhandenen Reste meiner rudimentär vorhandenen Hinterpfote wurden teilweise rekonstruiert und am amputierten Oberschenkelstumpf platziert. So ist zumindest ein teilweiser Ersatz meiner Hinterpfote geschaffen und gleichzeitig der Knochenstumpf geschützt, sodass ich diesen vielleicht zukünftig vollständig belasten und nutzen kann.
Mir geht es wie die Menschen so schön sagen: "... den Umständen entsprechend gut". Als ich Zuhause ankam, war ich noch etwas wackelig auf den Beinen und sehr müde. Nachdem ich eine kleine Menge gefressen und getrunken hatte verzog ich mich vorzugsweise erstmal in meinem Schlafhaus und schlief bis zu nächsten Morgen meinen "Narkoserausch" aus.
Heute ist der 05. November 2007 und mir geht es super! Ich laufe bereits wieder munter durch meinen noch mit Haushaltspapier ausgelegten Käfig und habe große Freude daran dieses zu zerfetzen. Mein Gewicht ist stabil und die Heilung meiner Operationswunde schreitet täglich voran. Momentan bekomme ich zusätzlich einmal täglich ein orales Antibiotikum (siehe Antibiotikatherapie) namens Baytril - schmeckt fürchterlich, muss aber aufgrund des erhöhten postoperativen Infektionsrisikos sein sagte Frauchen. Ich werde Euch weiterhin über das Fortschreiten meiner Genesung berichten ...
Leider schreitet meine Genesung nicht so gut voran wie es sich alle Beteiligten gewünscht hätten und bis gestern ja auch danach aussah. Bei der heutigen Kontrolluntersuchung am 05. November 2007 stellte sich heraus, dass sich meine Operationswunde rund um den amputierten Beinstupf bakteriell infiziert hatte. Bereits übel riechender Eiter trat aus der Wundnaht hervor, trotz alledem ich seit der Operation einmal täglich ein orales Antibiotikum namens Baytril (Gyrasehemmer) bekam. Meine Tierärztin versuchte den Eiter weitestgehend zum abfliessen zu bringen, indem sie die Operationsnaht ein wenig eröffnete. Während dieser für mich kleinen Hamster sehr anstrengenden und stressigen Prozedur entdeckte meine Tierärztin zusätzlich ausfließenden übel riechenden Eiter aus meiner Scheide - Diagnose: Pyometra (Gebärmuttervereiterung). "Oh nein, jetzt nicht auch das noch!" sagte Frauchen mit Tränen in den Augen! Wie kommt es zu dieser Diagnose? Eventuell sind Bakterien aus meiner Operationswunde, welche sich umittelbar in Nähe meiner Scheide befindet, über die Scheide und den Gebärmutterhals in meine Gebärmutter "gewandert" und haben sich dort ungehindert vermehrt oder es handelt sich um eine davon unabhängige bakterielle Infektion. Frauchen, Herrchen, die Tierärztin sowie alle Tierarzthelferinnen besprachen anteilnehmend das weitere Procedere mit dem Ergebnis: Umstellung der Antibiose auf das mir bereits bekannte Antibiotikum Chloromycetin Palmitat, welches ich zukünftig 2mal täglich oral bekomme. Dieses wirkt gegen die Eiterbakterien in meinem Beinchen sowohl gegen diese in meiner Gebärmutter. Bislang ist mein Gewicht stabil und alle hoffen und warten, dass ich endlich den Kampf gegen die Infektion gewinne und endlich ein normales gesundes Hamsterleben führen kann.
Heute schreiben wir den 15. November 2007 und nachdem ich gestern mal wieder persönlich bei meiner Tierärztin Frau Dr. Elvers vorstellig war und diese mich eingehend untersuchte, kann ich nur positiv berichten. Frau Dr. Elvers bestätigte, dass es mit mir wieder bergauf geht. Zugegebenermaßen haben sich meine Kraftreserven wieder vollständig aufgetankt und wenn ich nur etwas größer wäre, würde ich Frauchen und Herrchen davon abhalten mir dieses in meinen Augen ekelhaft schmeckende Antibiotikum zu verabreichen. Wenn es aber nur das Antibiotikum wäre! Zwischenzeitlich sind drei weitere Medikamente hinzugekommen, welche mir in mein Mäulchen geträufelt bzw. auf meine Operationswunde geschmiert werden. Jeden Morgen bekomme ich meine Dosis des oralen Antibiotikums Chloromycetin. Abends bekomme ich erst meine zweite Ration Chloromycetin und zusätzlich 0,3ml Engystol-Ampullenlösung (Wirkstoff: Vincetoxicum hirundinaria = Schwalbenwurz). Die homöopathische Engystol-Lösung soll mein durch die vielen Prozeduren geschwächtes Immunsystem stärken bzw. aufbauen, ferner hat dieses zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung.
Dann vergeht einige Zeit und dann kommen Herrchen und Frauchen mit noch einer Einwegspritze ohne Nadel/Kanüle und einer Salbe bewaffnet an meinen Käfig. Jedes mal hüpfe ich den beiden neugierig und freudig entgegen, bis ich kapiert habe was jetzt wieder auf mich zukommt! Ich bekomme erneut 2 Tropfen (ca. 0,05ml) eines homöopathischen Mittels namens Metrovetsan und dann wird auch noch meine ehemalige Operationswunde mit dieser komischen antibiotischen Salbe namens Polyspectran eingeschmiert. Dafür nehmen Frauchen und Herrchen eine kleine Menge der Salbe auf ein neues Wattestäbchen auf und applizieren diese vorsichtig auf meine Beinwunde. Diese Salbe enthält unter anderem drei verschiedenen Antibiotika mit einem entsprechend breitem bzw. vielfältigem Wirkungsspektrum, damit möglichst viele verschiedene krankmachende Bakterien vernichtet werden.
Jetzt habt Ihr einen ungefähren Einblick darüber, was ich kleine Hamsterdame täglich über mich "ergehen" lassen muss - aber nichts desto trotz bleibt mir nur zu sagen: Aus Sicht eines Hamsters ist es mir egal was diese ganzen Mittelchen anrichten, mir geht es wesentlich besser und täglich tanke ich neue Energie auf. Gestern hörte ich, dass ich sogar bald mein Laufrad zurück und wieder meinen geliebten Auslauf bekomme *huchuu
Eine weitere Woche ist vergangen und nach menschlichem Kalender ist der 21. November 2007. Ich bekomme weiterhin meine wie oben beschriebenen Medikamente, mein Tages- und Abendablauf sieht also nach wie vor folgendermaßen aus:
- 10:00 Uhr: "Zwangsaufstehen" und das Antibiotikum Chloromycetin-Palmitat (0,07ml) aufgezogen in einer Einwegspritze ohne Kanüle/Nadel oral einnehmen.
- 20:00 Uhr: Da ich bereits freiwillig wach und munter bin bekomme ich als erstes meine "Immunstärkung" 0,3ml Engystol-Lösung oral und im Anschluss "Freigang" im meinem persönlich eingerichteten Hamsterzimmer
- 20:30 Uhr: Zeit für eine weitere homöopathische Behandlung mit 2 Tropfen (ca. 0,05ml) Metrovetsan, dieses unterstützt den Eiterabfluss aufgrund meiner Pyometra
- 22:00 Uhr: Die zweite Dosis des Antibiotikums Chloromycetin (0,07ml) ist fällig und nachdem ich diese brav vertilgt habe gibt es ein Leckerchen (Bananenchip, Rosine, Obst, Gemüse, Walnuss, Mehlwurm oder etwas anderes leckeres). Während ich mit dem verstauen des Leckerchens beschäftigt bin, wird die Operationswunde meines Beinchens zusätzlich mit dem lokalen Antibiotikum Polyspectran in Salbenform mittels Wattestäbchen eingerieben - das kitzelt vielleicht.
- 22:10 Uhr: Mein Zimmerauslauf ist beendet und ich muss mich in meinem Käfig samt Laufrad vergnügen oder gehe nach diesem ganzen Stress erstmal ein "Schläfchen" machen oder mache mich auf die Suche nach meinem Futter - Frauchen versteckt bzw. verstreut dieses gemeinerweise immer in meinem gesamten Käfig, damit ich auch immer etwas zu tun habe - wäre ja sonst auch zu einfach und entspräche nicht meinen natürlichen Hamstergewohnheiten.
Übrigens wechseln sich Frauchen und Herrchen mit dieser Prozedur immer ab - jeden Tag und Abend lasse ich mich überraschen wer mich mit Medikamenten versorgt und sich natürlich mit mir beschäftigt. Wie ich bereits einige Absätze zuvor erwähnte, sagte Frauchen einmal zu mir: "Ich habe noch nie einen so energiegeladenen und niedlich-nervigen Hamster gesehen!".
Die Menschen schreiben den 08.Dezember 2007 auf Ihre Briefsendungen und ich wunderte mich, dass weder Frauchen noch Herrchen heute um 10:00 Uhr vor meinem Käfig standen um mich mit meinem Antibiotikum zu "terrorisieren". Ich wartete etwas unruhig bis 12:00 Uhr und stellte fest, dass immer noch niemand auftauchte bevor ich wieder tief und fest einschlief. Abends um ca. 21:00 Uhr menschlicher Zeit ließ mich Frauchen aus meinem Käfig. Sie legte meine Auslauframpe an meine Käfigtür und ich lief wie immer die leichte Schräge bis auf den Zimmerboden herunter. Auch jetzt bekam ich keinerlei ekelhaftes Zeug aus einer Einwegspritze ohne Nadel in mein Mäulchen - sehr suspekt! Als ich mich auf dem Rückweg in meinen Käfig befand, fing mich Frauchen gekonnt ab und was soll ich Euch sagen: Ich bekam lediglich mein immunstärkendes Mittel (Engystol) oral verabreicht und Frauchen tupfte etwas antibiotische Salbe auf meinen Operationsstumpf. Diese im Vorsatz beschriebe abendliche minimale Prozedur setzt sich bis zum heutigen Tage (13. Dezember 2008) fort und aus Sicht eines Hamsters läßt es sich damit locker und annähernd stressfrei leben.
Frauchen und Herrchen waren guter Hoffnung, dass ich durch die fachtierärztliche Amputation meines verletzten Hinterbeines am 01. November 2007 endlich ein krankheitsfreies Hamsterleben führen könne. Seit 2 Tagen geht es mir nicht sehr gut. Ich verließ mein Schlafhäuschen nicht mehr zu gewohnten Zeiten und ging nur noch kurz hinaus, um etwas Futter einzusammeln und etwas Wasser zu trinken. Gestern lockte mich Frauchen geduldig aus meinem Haus und tastete mich vorsichtig ab. Frauchen sagte sowas wie: "Oh nein, oh nein, der Abszess ist leider wieder da!". Eine haselnussgroße Eitermenge hat sich innerhalb der letzten 2 Tage nach fast 4-monatigem krankheitsfreien Intervall innerhalb meines ehemaligen Operationsgebiet angesammelt!
Frauchen kontaktierte sofort meine Tierärztin und nach Absprache bekomme ich seit heute (21. Februar 2008) wieder mal meine tägliche Dosis Chloromycetin (Antibiotikum). Verbessert sich mein Zustand nicht innerhalb von drei Tagen, sieht es kritisch für mich aus und eine erneute Operation (Abszessspaltung) steht an. Ich werde weiter berichten und erhole mich in der Zwischenzeit hoffentlich ein wenig.
Heute ist der 25. Februar 2008 und 4 Tage Antibiotikatherapie habe ich bereits hinter mir. Mein Hinterbeinchen schmerzt und hat sich trotz des Antibiotikums nicht verbessert. Das Gegenteil ist eingetreten, die Eitermassen haben sich erhöht und ich versuche bereits den Schmerz durch hineinbeissen in den Abszess zu lindern. Mein Gewicht reduziert sich täglich um ca. 2-4 Gramm, da ich mitlerweile kaum noch Futter zu mir nehme und mein Schlafhaus nicht mehr verlasse bzw. vor Schmerzen verlassen kann. Um 11:00 Uhr nahm mich Frauchen vorsichtig aus meinem Häuschen und setzte mich in meine Transportbox. Mit dem Auto fuhren wir den gewohnten Weg zu meiner Tierärztin. Nach einer Weile im Wartezimmer kam ich dran und wurde ins Behandlungszimmer aufgerufen und eingehend Untersucht. Früher hätte ich mich lautstark zur Wehr gesetzt, doch heute lies dieses meine Kraft nicht zu. Frauchen und meine Tierärztin redeten lange und diskutierten die Möglichkeiten der weiteren Behandlung mit dem Ergebnis, dass es keine Alternative mit Aussicht auf Verbesserung meines Zustandes gibt.
Lediglich die Schmerzen könne mir man nehmen und den Abszess erneut spalten, damit sich die Eitermengen für diesen Moment entleeren können. Ob ich diese Prozedur aufgrund meines stark reduzierten Allgemeinzustandes jedoch überstehen würde wäre fraglich gewesen. Davon unabhängig würden sich die Eitermengen auch nach einer operativen Abszessspaltung immer wieder ansammeln, wenn diese nicht komplett entfernt würden. Eine komplette Ausräumung der Abszesshöhle ist aufgrund der fortgeschrittenen Ausdehnung unmöglich! Weiterhin besteht aufgrund meines Geruches und meines Verhaltens der starke Verdacht, dass ich bereits an einer Sepsis leide. Dieses bedeutet, dass sich die bakterielle Infektion bei mir - trotz Antibiotikagabe - bereits unkontrolliert in die Blutbahn (umgangssprachlich: Blutvergiftung) ausgedehnt hat!
Die einzige Alternative mein Leiden zu beenden bestand darin, mich durch eine euthanasierende Spritze (Einschläferung) zu erlösen. Frauchen kullerten Tränen über die Wangen als sie diese für jeden Tierhalter schreckliche Entscheidung traf - um 11:45 Uhr schlief ich friedlich ein und könnte ein Hamster lächeln, hätte ich dieses gern getan.